Las Vegas will ab dem 01. Juli die Corona-Pandemie endgültig hinter sich lassen und alle Casinos wieder öffnen. Die Glücksspielmetropole im US-Bundesstaat Nevada befindet sich bereits seit Juni vergangenen Jahres in einem stufenartigen Prozess, der in einzelnen Etappen das normale Leben in die Wüstenstadt zurückbringen soll. Diesbezüglich gab Gouverneur Steve Sisolak bekannt, dass die hiesige Casinolandschaft wieder auf voller Kapazität laufen darf. In den letzten Monaten waren die einzelnen Etablissements dazu angehalten, nur eine bestimmte Anzahl an Gästen zu empfangen.

Sinkende Infektionszahlen
Seit Amtsantritt von US-Präsident Joe Biden haben die Vereinigten Staaten eine große Impf- und Aufklärungsoffensive gestartet, um die Corona-Pandemie schrittweise zurückzudrängen. Nach fast drei Monaten im Amt scheint das Unterfangen nun allmählich Früchte zu tragen. Laut den offiziellen Zahlen der nationalen Gesundheitsbehörde CDC wurden landesweit bislang mehr als 183 Millionen Impfdosen verabreicht. Rund 45 Prozent der Erwachsenen im Land würden entsprechend eine Impfung erhalten haben. Dabei seien 27 Prozent der erwachsenen US-Bürger voll geimpft. Zahlen, die in langsamen Schritten das normale Leben in die einzelnen Staaten und Städte zurückkehren lässt.
Auch in Nevada scheint sich die Situation seit geraumer Zeit zu normalisieren. Grund genug für Gouverneur Steve Sisolak den bereits laufenden Lockerungsprozess im gesamten US-Bundesstaat mit einem finalen Datum zu versehen. So sollen sowohl Bürger als auch Unternehmen ab dem 01. Juni alle ihre Rechte wiedererhalten. Für Las Vegas bedeutet das, dass die zig Casinos, Hotels und Kulturstätten wieder ihre Pforten öffnen dürfen. Aufgrund des voranschreitenden Impfprozesses, den abnehmenden Infektionszahlen und den sinkenden Todesfällen würden Politik und Behörden diesen Schritt als angemessen und vertretbar ansehen. Bis zur Aufhebung des Lockdowns soll das öffentliche Leben in Nevada jedoch im „Stromsparmodus“ verweilen und nur 50 Prozent der zur Verfügung stehenden Kapazitäten nutzen.
Bezirke entscheiden eigenmächtig. Bis zum 01. Juni habe Nevadas Gouverneur Steve Sisolak die Absicht, die Einhaltung der gegenwärtigen Corona-Maßnahmen in den Verantwortungsbereich der einzelnen Bezirke zu legen. Aktuell fungiert der US-Bundesstaat als höchste Instanz der Legislative und gibt entsprechend den Kurs vor. Das soll sich nach Angaben der „Las Vegas Sun“ ab dem 01. Mai ändern. So sei jede Kommune in Nevada einzigartig und müsse aufgrund vieler verschiedener Faktoren ganz individuell berücksichtigt werden. Aus diesem Grund sei die Übertragung der Handlungsbefugnisse auf die jeweiligen Bezirke der logische Schritt, bevor im Juni der Lockdown aufgehoben wird.
Casinobetreiber loben Öffnung
Die geplante Aufhebung der gegenwärtigen Corona-Maßnahmen sei laut der „Las Vegas Sun“ von vielen Vertretern des hiesigen Glücksspielsektors gelobt worden. Steve Hill, Präsident und CEO der Las Vegas Convention und Visitors Authority, befürworte angesichts der voranschreitenden Eindämmung des Virus die baldige Beendigung des Lockdowns. Die breite Verfügbarkeit und die schnelle Verabreichung der Impfstoffe würden dabei eine essenzielle Rolle spielen.
Auch Caesars Entertainment begrüße die geplante Marschroute. Man sei dankbar für die gute Handhabung seitens der Politik. Dennoch ermutige das Unternehmen alle Mitarbeiter dazu, sich impfen zu lassen, um ein sicheres und hygienisches Umfeld sowohl für die eigene Belegschaft als auch für die Gäste zu gewährleisten. Entsprechend stelle man weiterhin kostenlosen Corona-Impfstoff zur Verfügung.
Impfstoff in den USA. Derzeit kommen drei verschiedene Impfstoffe in den Vereinigten Staaten zum Einsatz. Neben den Präparaten von „Moderna“ und“ Biontech/Pfizer“ kommt auch der Impfstoff von „Johnson & Johnson“ zum Einsatz. Letzterer muss im Gegensatz zu der Konkurrenz nur einmal verabreicht werden, damit er seine volle Wirkung entfaltet. Die verschiedenen Dosierungen sind der Grund, warum die US-Gesundheitsbehörde in ihrer statistischen Datenerhebung zwischen „geimpften“ und „vollständig geimpften“ Menschen differenziert.
Impffortschritt in Deutschland
Im Gegensatz zu den USA lässt die große Impfoffensive in Deutschland weiterhin auf sich warten. Nach den offiziellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind zum jetzigen Zeitpunkt knapp 5,2 Millionen Menschen in der Bundesrepublik gegen das Corona-Virus geimpft. Der schleppende Impffortschritt liegt dabei nicht nur im mangelnden Impfstoff begründet, sondern basiert auch auf der offiziellen Impfverordnung der Bundesregierung, die sich wiederum an verschiedenen Priorisierungsgruppen orientiert. Dadurch ergibt sich ein gigantischer Logistik- und Verwaltungsaufwand, der auf die Kosten des Impffortschritts geht.
Glücksspielsektor unter Druck. Die relativ geringe Anzahl der geimpften Menschen in Deutschland wird die Beendigung des Lockdowns hierzulande weiter hinauszögern. Gerade erst hat die Bundesregierung um Kanzlerin Angela Merkel das neue Infektionsschutzgesetz auf den Weg gebracht, dass die gegenwärtigen Restriktionen unter Umständen nochmals verschärft. Das könnte den nationalen Glücksspielsektor noch stärker unter Druck setzen.